Donnerstag, 19. Mai 2016

Vorbotin des Sommers

Bei uns auf dem Land ist noch Frühling, in der Stadt aber offenbar schon Sommer, denn dort blühen bereits die ersten Exemplare der Kartoffelrose (Rosa rugosa). Als ausdauernder Sommerblüher hat sie eine Blütezeit, die normalerweise von Juni bis September reicht.
Die Kartoffelrose heißt so, weil ihre etwas runzligen Blätter denen der Kartoffelpflanze ähneln. Direkt übersetzt bedeutet ihr lateinischer Name faltige oder runzlige Rose. Da ist die deutsche Bezeichnung vielleicht doch etwas schmeichelhafter ...

Heute an einem Parkplatz am Stadtrand entdeckt: eine verfrüht blühende Kartoffelrose.

Ursprünglich war die Kartoffelrose in China, Japan, Korea und im äußersten Osten Russlands heimisch, ist hierzulande aber schon seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Die anspruchslose, frostharte und salzverträgliche Pflanze gedeiht auf kargen Böden und ist häufig in Hecken am Rand von öffentlichen Grünanlagen und Spiel- und Parkplätzen zu finden, aber auch auf den Mittelstreifen vieler Autobahnen. An der Nordseeküste von Ostfriesland bis Nordjütland wurde die Kartoffelrose einst in Windschutzhecken und vor dem Zweiten Weltkrieg auch als Sichtschutz für die Bunker entlang der Küste angepflanzt, inzwischen ist sie dort zu einer regelrechten Plage geworden und wird teilweise bekämpft, da sie heimische Arten verdrängt. Allerdings ist sie bei Menschen und Tieren gleichermaßen beliebt, da ihre Blüten stark duften und Hummeln anlocken. Im Herbst reifen ihre vergleichsweise großen Hagebutten. Deren Fruchtfleisch lässt sich zu Marmelade verarbeiten, und die Schalen können für Hagebuttentee verwendet werden.

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