Sonntag, 27. September 2015

Ein magischer Ort am Fluss

Ein großer See speist diesen Fluss, dessen Wasserkraft einst die Schmiedehämmer eines Eisenwerkes antrieben.

Nur das rauschende Wasser, dass aus dem See über mehrere Stufen in den Fluss stürzt, um sich am Ende seiner Reise in die Ostsee zu ergießen, stört die himmlische Ruhe, wobei wir es nicht als Störung auffassen. Nein, es ist geradezu Musik in unseren Ohren.
Wir sind wieder einmal zu einem unserer Lieblingsplätze in der Umgebung unseres Hauses in Småland gewandert. Die Ruinen eines Eisenwerkes aus dem 17. Jahrhundert - genau genommen handelte es sich um eine Stangeneisen-Hammerschmiede, in der Nägel und Werkzzeuge für Haus, Hof und Garten hergestellt wurden – machen die Stelle an dem Fluss zu einem magischen Ort mit einer ganz besonderen Atmospähre.

Reste des alten Eisenwerkes. In diesen Ösen war vermutlich eine Maschine verankert.

Jahrhunderte lang übertönte der Lärm der Schmiedehämmer das Rauschen des Wassers, war wahrscheinlich sogar noch auf der anderen Seite des großen Sees zu hören. Um das Eisenwerk herum waren zahlreiche weitere Gebäude errichtet worden, die der Versorgung der Hüttenarbeiter dienten. So gab es zum Beispiel ein Backhaus und eine Schnapsbrennerei. Als sich im 19. Jahrhundert die Eisenverarbeitung in den småländischen Wäldern nicht mehr lohnte, wurde auf Holzverarbeitung umgestellt. Um 1950 endete die Geschichte dieses Industriestandortes, und seitdem herrscht hier Stille. Die Natur hat sich vieles zurückgeholt, was ihr einst entrissen worden war, und die aus Granit gehauenen Fundamentblöcke der Fabrikgebäude, die aus Holz gebaut waren, fügen sich harmonisch in die Landschaft ein – steinerne Zeugen aus der Frühzeit der Industriealisierung. Heute ist das Gelände Naturreservat ausgwiesen und vor menschlichen Eingriffen geschützt.

Hier stand einst das Eisenlager. Von dem Gebäude sind nur noch die Fundamentsteine erhalten.

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