Freitag, 10. Juli 2015

Pfefferminzplantage

Wuchert wir Unkraut: die Pfefferminze in unserem Garten.
Wenn wir wollten, könnten wir bis zu unserem Lebensende Pfefferminztee trinken – mit Pfefferminze aus eigenem Bio-Anbau. Das Zeug wuchert bei uns wie Unkraut und verdrängt nach und nach den Rasen, der es bei uns sowieso schon schwer genug hat, da wir uns so gut wie gar nicht um ihn kümmern, das Gras lieber als Pferdefutter wachsen lassen. Vom Gartenzaun aus betrachtet sieht es so aus, als würden wir Brennnesseln anbauen. Man muss schon etwas näher kommen, um zu erkennen, dass es sich um Pfefferminze handelt, denn eine gewisse Ähnlichkeit ist nicht zu leugnen.
Hier trocknet die Pfefferminze für den Tee im Winter.
Vor fünf oder sechs oder vielleicht sogar schon sieben Jahren hatten wir mal ein kleines, zartes Pfefferminzpflänzchen im Topf gekauft und es bei uns ausgepflanzt – und es irgendwie vergessen. Bis wir uns dann eines Tages über das brennnesselartige Gestrüpp wunderten, das sich immer raumgreifender wurde. Als wir dann feststellten, dass es sich um die Nachkommen unserer kleinen Pfefferminze handelt, war die Freude zunächst etwas verhalten, denn wir mochten beide bis dahin Pfefferminze nicht so sehr. Vielleicht, weil sie uns immer an den lauwarmen Pfefferminztee aus der Glaskanne auf dem Stövchen erinnerte, den wir als Kinder bei Besuchen bei unseren Großeltern am Abendbrottisch zu trinken bekamen.
Aber inzwischen mögen wir Pfefferminztee, besonders jetzt im Sommer, ist er doch sowohl heiß als als auch kalt wunderbar erfrischend. Ein paar frisch gepflückte Blätter in die Kanne geworfen, kochendes Wasser darüber, zehn Minuten ziehen lassen, und fertig ist Tee. Man kann auf den Blättern auch prima herumkauen, oder man zerreibt sie in den Händen und genießt den intensiven Duft, den das ätherische Öl verströmt. Klein gehackt und über einen Obstsalat gestreut, sind die Blätter auch sehr lecker. Demnächst muss ich unbedingt mal Minzgelee herstellen – ein Klassiker der englischen Küche.
Damit wir auch im Winter Pfefferminztee trinken können, haben wir reichlich Pfefferminze gepflückt, zu Sträußen gebunden und diese unter dem Dach unseres Gartenhauses zum Trocknen aufgehängt.
Aber Achtung: Pfefferminze kann offenbar auch süchtig machen, denn gestern beim Einkaufen ertappte ich mich nun schon zum zweiten Mal, wie ich gedankenlos zwei Tafeln Pfefferminzschokolade in den Korb legte. Die ist zum Glück vegan, denn die cremige Pfefferminzfüllung ist von milchfreier dunkler Schokolade umhüllt. Zuhause kommt die Pfefferminzschokolade in den Kühlschrank. Eisgekühlt ist sie der perfekte Eisersatz. Apropos Eis: Mit Wasser, Zucker und ein paar Pfefferminzblättern lässt sich das doch bestimmt auch selbst produzieren. Muss ich mal ausprobieren ...

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