Sonntag, 5. Juli 2015

Küche geflutet

Geschafft! Kurz vor Mitternacht war
die Küche wieder halbwegs trocken.
Gut, dass dieses Wochenende endlich vorbei ist! Erst die höllische Hitze, die jegliche Aktivität lähmte, und dann heute Abend das Unwetter, das unsere nach dem Brand gerade frisch renovierte Küche flutete. Stundenlang waren wir zu zweit mit Wischlappen und Eimer beschäftigt, die wieder halbegs trocken zu bekommen. Anschließend ging es im Hühnerstall weiter. Auch dort war "Land unter". In der Scheune bei den Pferden ebenso. Und mit dem Wasser kam eine Schlammlawine den Hügel hinab und begrub den Rasen unter sich. Zum Glück war der ja wegen der anhaltenden Trockenheit sowieso nur noch eine gelbe Steppe. Die Eichen haben auch ordentlich "Federn" gelassen. Überall liegen abgerissene Zweige herum. Das freut die Ziegen, die lieber Blätter fressen als zu grasen.
Da man es ja sowieso nicht ändern kann, muss man es positiv sehen. Das Positive an der Hitze: Die frisch gewaschene Wäsche, die ich zum Trocknen auf die Leine gehängt hatte, war schon nach einer Viertelstunde trocken, sodass ich sie wieder abnehmen konnte. Das Positive an der Überschwemmung: Wir haben mal wieder gründlich saubergemacht und dabei nicht mir Wischwasser gegeizt. Ob und welche Schäden die Küchendecke durch das Wasser davongetragen hat, können wir noch nicht sagen. Wir müssen einfach abwarten und hoffen, dass das Holz abtrocknet, bevor es aufquillt.
Wie konnte es zu der Überschwemmung kommen? Unser Dach ist doch neu und dicht. Nun ja, in einer Kehle, also dem Knick zwischen zwei rechtwinklich zueinander stehenden Dächern, hatte sich ein dicker Klumpen aus Tannennadeln festgesetzt. Das Wasser konnte nicht abfließen, staute sich und kroch so unter die Dachpfannen. Gleich nach dem Unwetter sind wir heute Abend aufs Dach geklettert und haben den Klumpen entfernt und bei der Gelegenheit gleich noch die Dachrinnen gereinigt. Hinterher ist man ja immer schlauer ...
Wir könnten jetzt natürlich noch ein paar Zeilen über den Klimawandel schreiben, der uns immer mehr Extremwetterlagen beschert, wollen uns aber heute Abend nicht noch aufregen, sondern und noch etwas erholen und uns noch ein wenig mit den Griechen freuen, die mehrheitlich den Mut gehabt haben, trotz ihrer schwierigen Lage beim heutigen Referendum mit "Nein" zu stimmen und damit ein Zeichen gesetzt haben für ein anderes Europa, in dem es nicht immer nur ums Geld geht, sondern um gelebte Solidarität. Eine schöne Utopie? Mag sein, aber eine, aus der sich neue Kraft und Hoffnung schöpfen lässt, und das können die Griechen, aber auch wir im Rest Europas, gerade gut gebrauchen.

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