Montag, 16. März 2015

Wir haben Hunger!

Bitte solange füttern, bis es wieder richtig grün wird!
Ein paar Sonnenstrahlen, ein bisschen mildere Temperaturen und dazu noch der Blick auf den Kalender – und schon ist die Wintervogelfütterung eingestellt. Klar sind Vögel Wildtiere, die sich im Zweifelsfall schon irgendetwas suchen werden, aber das Finden ist jetzt schwer und kräftezehrend, denn Blattläuse gibt es noch nicht und die Samenstände vorjähriger Pflanzen sind längst geplündert. Schlechte Voraussetzungen, um gut genährt in den Sommer zu gehen und (hoffentlich) viele kleine Nachkommen aufzuziehen.
Dem Andrang nach zu schließen, sind wir derzeit die einzigen in näherer Umgebung, die noch das Vogelhaus mit Sonnenblumenkernen befüllen, zum Teil zwei Mal am Tag, um all die hungrigen Schnäbel zu stopfen. Seit Tagen stellt sich ein gemischter Schwarm aus Buch- und Grünfinken ein, gefolgt von einem Trupp Spatzen, Schwanz- und Weidenmeisen fliegen aus dem Wald gegenüber heran, dazu Kleiber sowie Kohl- und Blaumeise. Heute durften wir einen bis dahin bei uns unbekannten Gast am Futterhaus begrüßen: einen Stiglitz.
Denken wir an unsere Vorfahren, deren kläglichste Zeit, was den Speiseplan anbetrifft, war nicht der Januar oder Februar, wenn im Keller noch Kartoffeln, vielleicht ein paar Äpfel und Möhren lagerten, sondern die Wochen, in denen es draußen warm wurde, aber noch keine neue Ernte in Sicht war.
Den Vögeln ergeht es nicht anders, auch wenn alle Zeichen auf Frühling gestellt sind, erleben sie jetzt wahre Notzeiten.
Unserer Wunsch deshalb: Bitte weiterfüttern, die Vögel werden es Ihnen danken und wenn nicht, Ihnen interessante Beobachtungen am Vogelhaus bescheren.

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