Montag, 9. Juni 2014

Mühlentour

Auf dem Weg zur Windmühle, die wir besichtigen wollten, kamen wir an fünf Wassermühlen und deren idyllisch gelegenen Mühlteichen vorbei, die einst als Wasserspeicher dienten.
Heute war, wie an jedem Pfingstmontag, Deutscher Mühlentag, und wir haben die Gelegenheit genutzt, eine Windmühle, die anlässlich dieses Tages geöffnet war, zu besichtigen. Allerdings weniger, weil wir uns besonders für Mühlen interessieren würden, sondern vielmehr, um über die Mühle einen Beitrag für die Rubrik "Hausgeschichten" in unserem  Natur- und Kulturmagazin zu machen.
Diese Windmühle haben wir
heute besichtigt. Im nächsten
Jahr soll sie neue Flügel
bekommen.
Da die Mühle nur 20 Kilometer von uns entfernt steht, sind wir mit den Fahrrädern dorthin gefahren, und das war bei der Hitze auch eine gut Entscheidung. Auf dem Weg zur Windmühle kamen wir übrigens an nicht weniger als sechs anderen Mühlen – eine Wind- und fünf Wassermühlen – vorbei. Ja, früher gab es fast so viele Mühlen wie heutzutage Windräder.
Die Mühle wird als Ferienwohnung
vermietet.
In der Windmühle führte uns die Besitzerin durch die verschiedenen Stockwerke bis hinauf unters Dach, wo sich noch die fast intakte Mühlentechnik befindet. Als wir gerade wieder die schmale und steile Treppe hinuntergingen, kam uns ein älterer Mann entgegen – ein Bauer aus dem Nachbardorf, der die Mühle noch in Betrieb erlebt hat. Das war vor genau 60 Jahren. "Zuletzt war ich hier 1954, als wir Getreide zum Mahlen gebracht haben", erzählte uns der Mann und sagte dann noch, leicht seufzend: "Wie schnell doch die Zeit vergeht!"
Besonders gefallen hat uns das Bad mit
Ausblick über die Kornfelder.
Die Mühle ist seit 1958 nicht mehr in Betrieb und drohte langsam zu verfallen, bis die jetzige Eigentümerin, eine Diplomingeniurin mit Doktortitel, sie 2010 kaufte und zu sanieren begann. Heute befindet sich in der Mühle eine Ferienwohnung, die man mieten kann. Die Gäste wohnen hinter einen Meter dicken Mauern in Räumen ohne Ecken. In der Mitte der Mühle verläuft durch sämtliche Etagen, wie der Mast eines Segelschiffs, die sogenannte Königswelle aus massiver Eiche. Die Wohnung ist übrigens im Stil der 1950er Jahre eingerichtet. Lediglich das Bad ist modern ausgestattet. Aus den Fenstern hat man einen weiten Blick über Kornfelder und auf zahlreiche Windräder.

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